„Es ist super, mein eigener Chef zu sein“

Ein Schreibtisch, ein Telefon, ein Block und ein Stift – so startet Kornelia Simon 2012 als Kleinunternehmerin. Ihr großer Traum: eine eigene Werbeagentur. Zehn Jahre später scheint sie am Ziel und eröffnet in Oebisfelde ein Büro unter dem Slogan „Grün und Gestalten“.

Kornelia Simon ist Chefin einer nachhaltigen Werbeagentur


Ein Schreibtisch, ein Telefon, ein Block und ein Stift – so startet Kornelia Simon 2012 als Kleinunternehmerin. Ihr großer Traum, eine eigene Werbeagentur. Zehn Jahre später scheint sie am Ziel und eröffnet in Oebisfelde ein Büro unter dem Slogan „Grün und Gestalten“.

Von Ines Jachmann Oebisfelde Es war ein zaghafter Sprung in die Selbstständigkeit, den Kornelia Simon 2012 wagte. Damals lebte sie noch in Dresden, war alleinerziehende Mutter zweier Kinder und arbeitete als Angestellte. Den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen, hatte sie schon länger. Nur sollte der Aufwand klein und das Risiko gering sein. So begann ihr Einstieg über ein Nebenerwerb.
Simon hatte einen Freund, der allerdings mit seinen zwei Kindern in Bösdorf lebte. Eine Fernbeziehung, die funktionierte, aber sie wollte Nähe. So zog sie der Liebe wegen Richtung Oebisfelde. Und sie brauchte einen Job. Die Suche begann. Die gelernte Mediengestalterin fragte auch bei Spowa Oebisfelde an. Eine Festanstellung konnte ihr der Chef dort nicht anbieten, aber einen Platz im Geschäft: „Stell dir doch einen Schreibtisch rein und mach dich selbstständig.“ Ihr Lebensgefährte bestärkte sie: „Probiere es.Ich halte dir den Rücken frei. Wenn es nicht klappt, kannst du immer noch eine feste Stelle suchen.“ Ein Versuch war es wert. Also Schreibtisch rein und Telefon, Stift, Block dazu – fertig war die Werbeagentur „Spowamedia“. Und siehe da – es sprach sich rum, lief an und wurde mehr.
Gestalten und perfekt platzieren, so dass es einen anspringt – schon in der Berufsschulzeit hatte Simon gemerkt, dass genau da ihre Stärke liegt. Kreativ sein, offen für Neues. Probieren und experimentieren, dabei das Wesentliche herausfiltern und es zielgenau vermarkten. Wichtige Voraussetzungen, um ihr Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. Zufriedene Kunden sichern ihren Lebensunterhalt.
Inzwischen hat sie ihrer Werbeagentur einen eigenen Stempel aufgedrückt. Der Fokus liegt klar auf Nachhaltigkeit. Denn privat lebt die 42- Jährige schon lange bewusst. Ein Schreibtisch, ein Telefon, ein Block und ein Stift – so startet Kornelia Simon 2012 als Kleinunternehmerin. Ihr großer Traum, eine eigene Werbeagentur. Zehn Jahre später scheint sie am Ziel und eröffnet in Oebisfelde ein Büro unter dem Slogan „Grün und Gestalten“. Verzichtet auf Plastik, kauft Bio- oder regionale Produkte sowie vorrangig gebrauchte Möbel, ist sparsam im Energieverbrauch. Der Gedanke, die nachhaltige Lebensweise auch in den Beruf zu integrieren, lag nah. Die Umsetzung gestaltete sich jedoch nicht ganz so einfach. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. „Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt.“ Schritt für Schritt wurde umgestellt.
Mit Recycling-Papier fing sie an. Danach suchte sie eine Druckerei, die mit Farben druckt, die weder giftig, reizend noch krebserzeugend sind. Kurz: Bio. Wert legt sie auch auf PVC-freie Werbebanner, die ohne Plastik und Erdöl produziert werden. Kaum gefunden, setzte sie einen weiteren Maßstab. Die Partner-Druckerei sollte möglichst auch im eigenen Haus klimaneutral, beispielsweise mit Naturstrom, arbeiten. Kornelia Simon suchte gezielt nach Unternehmen, deren Philosophie der ihren entsprach. Nicht ganz einfach, aber sie wurde fündig.
Es gibt viele Möglichkeiten, nachhaltige Werbung zu machen. Nicht nur im Printbereich, sondern auch im Webdesign. Nachhaltigkeit ist ihr Aushängeschild geworden. Privat wie beruflich. 2019 wechselte die 42-Jährige mit ihrem Schreibtisch ins heimische Domizil. Da die große Tochter inzwischen ausgezogen war, konnte deren Zimmer als Büro genutzt werden. Simon hatte mehr Platz und sparte die Miete. Doch Homeoffice kann in einem FünfPersonen-Haushalt anstrengend sein. So suchte die 42- Jährige nach neuen Räumen. Und wurde mitten im Herzen der Altstadt von Oebisfelde fündig. Direkt am Marktplatz in der Langen Straße wurde ein Geschäft frei. Simon überlegte nicht lange und mietete die Räume.Anfang März dieses Jahres bekam sie die Schlüssel und begann sofort mit dem Umbau. Mithilfe eines Einrichtungsprogramms plante sie die Ausstattung virtuell.

Neuer Name, neues Logo

Jetzt war es auch an der Zeit, der Werbeagentur einen Namen zu geben, der in ihr Gesamtkonzept passte: „Grün und Gestalten“. Logo und Homepage wurden entsprechend angepasst. Wie auch die Tapete im Büro, die ein einladendes Waldmotiv zeigt. Hell. Freundlich. Nachhaltig.
„Nicht eine Sekunde habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit bereut. Es ist einfach super, sein eigener Chef zu sein. Ich kann mir meine Arbeit einteilen, sie überall mit hinnehmen. Mir reicht ein Laptop, ein Zettel und ein Stift.“ Mit einer Freundin habe sie in Wismar zusammengearbeitet und nach Feierabend zusammen am Meer gesessen. Für Kornelia Simon ist der Traum wahr geworden. Arbeiten, Geld verdienen und gleichzeitig ein Stück Freiheit genießen. Das eigene Büro sei ein neues Gefühl.
Das sie nun wieder Miete zahlt, stört die 42-Jährige nicht im Geringsten. „Es ist Super. Es ist etwas Eigenes. Eingerichtet nach meinen Ideen und meiner Vorstellung.“ Hell, freundlich, kein Schnickschnack. Im Schaufenster ein Fahrrad, daran ein Schild mit dem Spruch: „Ein bisschen verrückt ist völlig normal.“ Kornelia Simon lacht. Das passe zu ihr. „Ein bisschen verrückt muss man doch sein, um weiter zu kommen, oder?“

Beruf und Familie trennen 

Sie ist angekommen. Auch wenn es ein langer Weg war. Sie hat ihr Zuhause. Das ist Familie. Sie hat einen Arbeitsweg. Der führt sie in ihr Büro. Dort ist ihr Job. Diese Trennung von Privatem und Beruflichem – Kornelia Simon braucht das. Es war das Einzige, was ihr gefehlt hat.
Mit ihrer Werbeagentur hat sie sich nun dem Partner-Netzwerk Biosphärenreservat Drömling angeschlossen. „Ich finde das eine super Sache. Man kommt mit Firmen in der Region in Kontakt, lernt sich kennen und weiß, alle haben die Nachhaltigkeit im Blick.“ Klima und Natur seien ihr wichtig. „Die Politik hätte reagieren müssen, als ich noch ein Kind war. Jetzt ist esfast zu spät. Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben.“ Was sie tun könne, um Natur und die Tiere respektvoll zu schützen und zu behandeln, werde sie umsetzen. „Wenn jeder etwas macht, sind wir viele.“

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